Nein zur Wehrpflicht! Einladung zum Interessiertentreffen (10. November)

Nein zur Wehrpflicht! Einladung zum Interessiertentreffen (10. November)

Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus! Aus dieser historischen Erfahrung erwuchsen die Menschenrechte, das Grundgesetz und der Anspruch einer friedlichen, demokratischen Gesellschaft.

Diese Konsequenzen aus der Befreiung vom Faschismus sind auch in den Leitbildern der Universität Hamburg verankert, deren Selbstverständnis seit 1968 von antifaschistischen Vorbildern (u.a. die Hamburger Weiße Rose) und friedensorientier Bewegung (u.a. als Vorreiterin der Ost-West-Entspannungspolitik) geprägt ist.

Universitäten sind Orte des kritischen Denkens, der gesellschaftlichen Selbstverständigung und der demokratischen Bildung. Zunehmend formiert sich hier der Widerstand gegen die Politik der „Zeitenwende“ und Kriegseskalation – wir sind keine schweigenden Begleiterinnen einer neuen Militarisierung. Statt „Kriegstüchtigkeit“ arbeiten wir für die „Friedenstüchtigkeit“: gute Lebensbedingungen für alle, gesellschaftliche Mitbestimmung in allen Bereichen und Mut zu zivilem Handeln.

Dagegen richtet sich das Vorhaben von Bundeskanzler Friedrich Merz, Deutschland zu einer militärischen Weltmacht aufzurüsten, die das Recht des Stärkeren gegen eine solidarische und friedliche Weltordnung verteidigt – nach zwei von deutschem Boden ausgegangenen Weltkriegen. Merz und Konsorten lassen Panzer, Drohnen und Militärkasernen statt Zügen und Universitätsgebäuden bauen; statt couragierten Bürgern verlangen sie nach Untertanen, die bereit sind, sich selbst und andere zu entmenschlichen – als „ganzer Kerl“ (wahlweise: toughe Frau) mit der Waffe in der Hand oder als brav-sorgendes Heimchen an der Herdfront.

Allerdings: Trotz aggressiven Schürens von Feindbildern und Aufrufen zum „nationalen Zusammenhalt“ ist die Bevölkerung dafür bisher nicht zu begeistern. Die noch für dieses Jahr angedrohte Wiedereinführung der Wehrpflicht soll darum das Töten von Menschen als gesellschaftlich akzeptiertes, gar besonders wertvolles Handwerk verharmlosen und jeden berechtigten Anspruch auf friedliche Entwicklung zu spinnerter Zauderei erklären. Die militärische Zwangserziehung soll nicht
nur den potentiellen Rekruten, sondern uns allen Stärkekult, Egoismus, Befehl und Gehorsam einprügeln und ruft die Ellenbogengesellschaft aus.

Gegen den neuen Militarismus verbünden sich weltweit Menschen in der Friedensbewegung, in Streiks und Sabotagen gegen Kriege und Rüstungsexporte. Diese Kämpfe machen deutlich: Wir sind kein Spielball der Geschichte, sondern ihre aktiven Gestalter:innen. Wir als Studierende und als Universität können dem friedensorientiert nachgehen: mit Lebensfreude, Dissidenz und Solidarität.

Wir laden euch herzlich ein, mit uns zu diskutieren, wie wir als Studierendenschaft Position beziehen und diese zivile Orientierung der Universität umfassender zur Geltung bringen.

Montag, 10. November, 18 Uhr ct
Raum 08, Von-Melle-Park 8